Beweglichkeit ist mehr als nur Dehnung

Beweglichkeit, das klingt erstmal nach Dehnübungen, Yoga oder der Fähigkeit, sich nach dem Bücken wieder problemlos aufzurichten. Doch Beweglichkeit ist weit mehr als das. Sie ist nicht nur eine körperliche Fähigkeit, sondern auch eine mentale Kompetenz, die uns hilft, mit Veränderungen, Herausforderungen und dem ganz normalen Alltagswahnsinn gelassener umzugehen.
1. Körperliche Beweglichkeit – Die Basis für ein gutes Körpergefühl
Unser Körper ist dafür gemacht, sich zu bewegen und zwar vielfältig. Doch durch unseren modernen Alltag, geprägt von Sitzen, Bildschirmarbeit und einseitigen Belastungen, werden unsere Muskeln und Faszien oft steif, verkürzt oder inaktiv. Die Folgen: Verspannungen, Schmerzen, eingeschränkte Bewegungsfreiheit.
Warum Beweglichkeit so wichtig ist:
- Prävention von Schmerzen: Beweglichkeitstraining beugt Rücken-, Nacken- und Gelenkschmerzen vor.
- Verbesserung der Haltung: Ein beweglicher Körper richtet sich automatisch leichter auf.
- Mehr Energie & Wohlbefinden: Wer sich freier bewegen kann, fühlt sich leichter, vitaler und aktiver.
- Bessere sportliche Leistung: Beweglichkeit ist die Grundlage für gesunde Bewegung – egal ob im Sport oder im Alltag.
Kleine Tipps für mehr Beweglichkeit im Alltag:
Tipp 1: Die 5-Minuten-Dehneinheit nach dem Aufstehen
Starte den Tag mit ein paar sanften Dehnübungen im Bett oder auf der Yogamatte. Streck dich in alle Richtungen, atme tief ein und aus, denn so bereitest du deinen Körper sanft auf den Tag vor.
Tipp 2: Bewegte Pausen
Steh jede Stunde kurz auf, kreise die Schultern, strecke dich zur Decke, beuge dich nach vorne und lass den Kopf hängen. Das bringt nicht nur den Kreislauf in Schwung, sondern löst auch Verspannungen.
Tipp 3: Faszien lieben Abwechslung
Unsere Faszien lieben Bewegung. Probier mal eine Faszienrolle oder sanfte Bewegungen, z. B. aus dem dem Hatha Yoga.
Tipp 4: „Nutze die Zeit beim Zähneputzen“
Multitasking mal anders: Nutze die Zeit beim Zähneputzen, um z. B. deine Waden zu dehnen, die Schultern zu kreisen oder die Hüfte zu mobilisieren. Meine Teilnehmenden erhalte dafür immer Anregungen, die sie anwenden können.
2. Geistige Beweglichkeit – Flexibel denken, gelassener leben
Körperliche Steifheit geht oft Hand in Hand mit mentaler Starre. Wer ständig unter Spannung steht, sich durch feste Routinen, Glaubenssätze oder Sorgen einengt, verliert oft die Leichtigkeit im Denken und Handeln.
Geistige Beweglichkeit bedeutet, offen zu bleiben für neue Perspektiven, Meinungen, Möglichkeiten. Es heißt, sich selbst zu hinterfragen, Veränderungen zuzulassen und loslassen zu können.
Warum mentale Flexibilität so wichtig ist:
- Stärkung der Resilienz: Wer flexibel denkt, kann mit Rückschlägen besser umgehen.
- Mehr Gelassenheit: Veränderungen werden weniger bedrohlich und mehr als Chance gesehen.
- Kreativität & Problemlösung: Wer um die Ecke denken kann, findet leichter Lösungen.
- Bessere Kommunikation: Flexibles Denken hilft, andere besser zu verstehen und sich klarer auszudrücken.
Kleine Impulse für mehr geistige Beweglichkeit:
Tipp 1: Stell dir öfter mal die „Was wäre, wenn“-Frage
Was wäre, wenn du heute etwas anders machst als sonst? Was wäre, wenn du mal eine andere Meinung zulässt, ohne sie gleich bewerten zu müssen? Diese Fragen öffnen den Raum für neue Gedanken.
Tipp 2: Routinen bewusst durchbrechen
Geh mal einen anderen Weg zur Arbeit, iss etwas Neues zum Frühstück oder starte deinen Tag mit einer Minute Achtsamkeit nur auf dich, statt mit dem Griff zum Handy.
Tipp 3: Perspektivwechsel üben
Versetz dich ganz bewusst in die Lage eines anderen Menschen. Was würde dein Gegenüber denken oder fühlen? Das fördert Empathie und schafft neue Blickwinkel.
Tipp 4: Körper & Geist verbinden
Bewegung kann ein Schlüssel zur mentalen Flexibilität sein. Beim Yoga etwa fließen Atem, Körper und Geist zusammen und durch die Bewegungen lösen sich auch innere Blockaden.
Beweglichkeit beginnt im Kopf und endet nicht beim Körper
Wahre Beweglichkeit umfasst beides: die Fähigkeit, sich körperlich frei zu bewegen, und offen zu bleiben für neue Wege, Gedanken und Möglichkeiten. Es geht nicht um akrobatische Höchstleistungen oder darum, den Spagat zu meistern, sondern darum, in sich selbst wieder Raum zu schaffen. Raum für Entwicklung, für Leichtigkeit, für Veränderung.