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Frau Müller aus der HR steht neben Manfred aus dem Vertrieb. Daneben Frau Küster aus der Leitung der internen Kantine. Und da hinten… ja, das ist Herr Stephan aus dem Management. Was sie machen? Sie starten gemeinsam in den Tag. Nicht im Meetingraum, nicht in der Kaffeeküche und nicht am Schreibtisch. Sondern in Bewegung. Gemeinsam. Mit einem kurzen, bewussten Ritual.
Was zunächst ungewöhnlich wirkt, ist in Japan längst Alltag. Der Arbeitstag beginnt nicht am Schreibtisch, sondern mit einem gemeinsamen Ritual. Auf Baustellen, in Büros, in Schulen und sogar zuhause starten Menschen gemeinsam mit einfachen Bewegungsübungen in den Tag und das oft bis ins hohe Alter. Das Ganze heißt Rajio Taisō, übersetzt „Radio-Gymnastik“, und hat eine lange Tradition. Was auf den ersten Blick wie ein fernöstlicher Kulturunterschied wirkt, birgt etwas Universelles, das wir auch hierzulande viel stärker nutzen könnten: bewusste Bewegung, echte Gemeinschaft und ein gesunder Einstieg in den Arbeitstag.
Die Wurzeln von Rajio Taisō reichen zurück bis ins Jahr 1928. Inspiriert von einem US-amerikanischen Radioprogramm, rief die japanische Krankenversicherung dieses Bewegungsritual als nationales Gesundheitsprogramm ins Leben. Über den japanischen Staatssender wurde es schnell verbreitet und wurde zum festen Bestandteil des Alltags. Heute gilt: Wer morgens mitmacht, stärkt nicht nur den Körper, sondern auch das Miteinander. Eine Lektion, die unsere moderne Arbeitswelt gut gebrauchen kann.
Natürlich wirkt der Gedanke, morgens mit dem ganzen Team Gymnastik zu machen, für viele erst einmal befremdlich. Vielleicht sogar unangenehm oder zu intim. Und ja es fühlt sich anfangs seltsam an, neben der Geschäftsführung, der Kollegin aus dem Controlling oder dem Koch der Kantine die Arme zu schwingen oder laut zu Atemen. Doch genau darin liegt eine große Chance: Denn in diesen Momenten wird sichtbar, was oft hinter Rollen und Hierarchien verschwindet, dass alle Menschen im Unternehmen gleich wertvoll sind. Der Status tritt in den Hintergrund, und was bleibt, ist ein ehrliches Miteinander. Was anfangs ungewohnt erscheint, wird mit der Zeit ganz selbstverständlich und oft sogar freudvoll. Der Kaffee kommt schließlich danach und gelacht werden darf natürlich auch.
Die Vorteile solcher Morgenrituale liegen auf der Hand: Sie bringen den Kreislauf in Schwung, fördern Fokus und Konzentration, helfen beim Ankommen und stärken das Körpergefühl. Kleine Pausen bekommen eine neue Qualität, Stress reduziert sich und nicht zuletzt entsteht Verbindung. Eine Verbindung, die nicht über Meetings oder E-Mails funktioniert, sondern durch gemeinsames Erleben. Wenn Gesundheit und Gemeinschaft nicht nur Schlagworte sind, sondern aktiv gelebt werden, entsteht ein Kulturwandel. Einer, der nachhaltig wirkt.
Was hält uns also zurück? Meist ist es die Sorge, wie es wirkt. Die Angst, sich zu blamieren. Der Gedanke, dass man morgens „funktionieren“ muss. Doch je öfter wir uns trauen, desto leichter wird es. Genau wie im Teamcoaching oder Rollenspiel zeigt sich dabei oft: Menschen, die wir im Arbeitsalltag kaum wahrnehmen oder sogar als schwierig empfinden, wirken in einem anderen Kontext ganz anders, nahbarer, echter, menschlicher. Rituale wie ein gemeinsamer Tagesstart können genau das fördern, nicht als Pflicht, sondern als Einladung.
Deshalb mein Impuls an Führungskräfte, Personalverantwortliche und Kulturentwickler:innen: Seid Vorbilder. Probiert es aus. Es braucht keine Yogamatte, keine Sportkleidung, keinen perfekten Ablauf. Schon wenige Minuten mit einfachen Übungen können viel bewirken. Ich selbst setze sie regelmäßig in Trainings, Coachings und Yogaeinheiten ein mit erstaunlicher Resonanz.
Gesundheit in Unternehmen kann direkt morgens beginnen. Mit ein wenig Mut, etwas Bewegung – und der Bereitschaft, echte Verbindung zuzulassen. Lasst uns mehr Gemeinsamkeit erleben, schon beim ersten Schritt in den Arbeitstag. Denn Morgenrituale sind mehr als nur „gute Laune vor dem Daily“, sie sind eine echte Chance, Unternehmenskultur aktiv zu gestalten. Gerade Führungskräfte und HR-Teams können hier mit gutem Beispiel vorangehen und zeigen, dass Gesundheit und Menschlich-keit Priorität haben. Dass Zusammenarbeit nicht erst beim Offsite oder Teamevent beginnt – sondern im Alltag. Und oft zeigt sich genau dann: Kolleg:innen, die man bisher wenig beachtet hat, erscheinen in einem neuen Licht. Ganz anders. Ganz nah. Ganz echt.
Startet gemeinsam. Bewegt euch gemeinsam. Wächst gemeinsam. Ob drei Minuten Dehnung, fünf Minuten bewusste Atmung oder zehn Minuten leichte Aktivierung, jeder Anfang zählt. Lasst uns mehr Gemeinsamkeit erleben, mehr Energie teilen. Und den Tag so beginnen, wie wir ihn gestalten wollen:
Menschlich. Gesund. Miteinander.
Du möchtest Übungen, Impulse oder ein Ritual für dein Team oder Unternehmen entwickeln?
Ich unterstütze euch gern mit Erfahrung, Leichtigkeit und einer großen Portion Praxisnähe.